Uwe Bremer
1940 in Erfurt-Bischleben geboren, 1949 nach Berlin übersiedelt und 1952 nach Hamburg gezogen, dort tags an der Kunstschule Alsterdamm Grafik studierend und nachts auf der Reeperbahn Dixieland trompetend, geht Uwe Bremer 1960 als Holzfäller nach Schweden, wo er sich nach Feierabend dem Holzschnitt widmet. 1963 gründet Bremer mit den Grafikern Schindehütte, Vennekamp und Waldschmidt in Berlin-Kreuzberg die „Werkstatt Rixdorfer Drucke“, wo er sein erstes Künstlerbuch „Auf der Suche nach Dracula“ (1964) radiert. Es folgen Kollaborationen mit H. C. Artmann („dracula dracula“, 1966) und weiteren, sich in den 60ern in West-Berlin aufhaltenden österreichischen Autoren w/m (wie Bauer, Bisinger, Gerstl, Jandl, Mayröcker, Rühm, Schürrer, Weibel). 1971 zieht Bremer mit seiner Frau Ingrid, Sohn Jan Peter und der Werkstatt ins Schloss Gümse im Wendland, wo ab nun die Treffen der Rixdorfer stattfinden. Unter den Dichtern (w/m), mit denen Bremer Manifeste, Kalender und Künstlerbücher entwickelt, finden sich auch Sarah Kirsch, Kolbe, Pastior und Rühmkorf. Bremer entwickelt sich selbst zum Autor von Schauerromanen und Essays – von Artmann 1969 im NDR-Fernsehen als „radierender Poet“ geadelt. Seit 2016 lebt und arbeitet er wieder in Berlin.