„Ich kann keine Kunst mehr sehen!“ – Käuferumfrage
1975 ging Timm Ulrichs mit Blindenbrille, weißem Stock, gelber Armbinde und dem Brustschild „Ich kann keine Kunst mehr sehen!“ über die Kölner Kunstmesse.
1994 erschien die gleichnamige Email-Anstecknadel im Freiburger Artium Verlag, herausgegeben von Michael Klant, dann im Sternwald Verlag von Hans-Albert Stechl (Auflage je 250). Ab 2002 haben wir die unlimitierte Edition weiter produziert und bis dato ca. 5.200 Stück vertrieben – ausgestattet mit Ellen Poerschkes Dokumentationsfoto. Dieses Porträt verlegen wir seit 2002 auch als A1-Plakat, von dem bisher rund 2.000 handsignierte Exemplare verkauft wurden.
Wer kauft dieses Motiv und warum? Künstlern, Kuratoren, Kritikern, Kunstverlegern und -käufern, Galeristen, Museumsleuten und ihren Besuchern – ihnen allen scheint Ulrichs mit seinem Spruch manchmal aus der Seele zu sprechen. Da Pin und Plakat hauptsächlich über Galerien und Museumsshops verkauft werden, konnten wir nur 515 registrierte Käufer nach ihren Motiven befragen. 157 haben acht Antwortvorschläge angekreuzt (Mehrfachnennungen) – hier die Antworten, gereiht nach ihrer Häufigkeit:
Die Edition „Ich kann keine Kunst mehr sehen!“ wurde gekauft…
…weil ich Timm Ulrichs’ Durchblick schätze (71)
…um Freunden/Besuchern die Augen zu öffnen (55)
…weil Ulrichs Konzeptkunst verkörpert (51)
…weil Ulrichs’ Arbeiten noch bezahlbar sind (31)
…um Ulrichs’ An- und Einsichten zu folgen (29)
…weil ich Timm Ulrichs blind vertraue (23)
…um mich an Timm Ulrichs’ Kunst heranzutasten (20)
…weil es zu viel / zu wenig Kunst gibt (18 / 20)
85 Umfrageteilnehmer haben ihre Gründe auch individuell formuliert. Ein Statement stellvertretend (vom Kunstlehrer Ulrich Papenfuß aus Wuppertal): „Weil ich Timm Ulrichs für einen der wichtigsten Künstler des 20. Jh. halte!“