Roger Fritz
Als Fotograf ist er ein „objektiver“ Seismograf des Gesellschaftslebens der zweiten Hälfte des 20. Jd. Für Stern, Quick, Jours de France, Münchner Illustrierte, Vogue oder Bunte zelebriert er die „Celibrities“ aus Film, Musik, bildender Kunst, Literatur und Politik in einer eigenständigen Bildsprache. Als Schauspieler, Filmemacher und/oder Produzent (von ca. 40 Filmen) selbst Teil dieser Gesellschaft, begegnet er den Stars auf Filmsets und Hotspots mit seiner Kamera auf Augenhöhe. Als ihr Kollege und Freund gibt er uns auch persönliche Einblicke in deren Privatsphäre. Seine ersten Fotografiepreise bekommt der gelernte Bäcker und Kaufmann ab 18 (Photokina 1954 u. 1956). 1956–59 ist er UFA-Nachwuchsschüler für Schauspiel und Regie. Als 23-Jähriger gründet er die Zeitschrift „Twen“ mit (1959). In den 1960er Jahren assistiert er Gian-Carlo Menotti auf dem Opernfestival Due Mondi und Luchino Visconti in „Boccaccio 70“. 1967 Bundesfilmpreis für seinen Spielfilm „Mädchen, Mädchen“. Darsteller in drei Rainer Werner Fassbinder-Filmen. Lokalbetreiber im München der 1980er und 90er Jahre. Später macht Roger Fritz Features von Stadt- und Landleben – von Las Vegas bis Bayern. 2007 bekommt er den Lead-Award für eine St.-Pauli-Magazinreportage, 2011 den German Independence Honorary Award.