Schmuckstück
„Mondgesichter“ zählen neben Herzgesichtern und Prinzen zum ikono- grafischen Werkkanon von Kiddy Citny. Die androgynen Profile, die in der Gegen- überstellung als Ganzes den Vollmond ergeben, reflektieren den zwischen männlich und weiblich changierenden Mondbegriff. Auf Peterchens Mondfahrt ist der (germanische) „Mann im Mond“ ein Ungeheuer. Paul Lincke ersetzt den Mann in seiner Operette durch die flotte Witwe Luna. Bei den Chinesen ist „der“ Mond ebenfalls eine Frau: Chang’e. Die alten Griechen vergötterten den Erdtra- banten als Selene, die Römer personifizierten ihn als (die) Luna. Mit seinem Mondmotiv wünscht uns Kiddy Citny ein einander zugeneigtes Zusammenleben, in dem der Mann im Mond mit La Luna zu einer Einheit verschmilzt.